Cres: Eine Insel, die seit Jahrtausenden bewohnt ist
Cres, das alte Stadtzentrum
Das Leben in der Stadt Cres spielte sich bis zum 18. Jahrhundert hinter den Stadtmauern ab. Außer der Mauer wurden nur zwei Klöster gebaut. Deshalb sollten Sie unbedingt die Stadtloge (Gradska loza) aus dem 15. Jahrhundert auf dem Hauptplatz von Cres besuchen. Hier befindet sich auch der Schandpfahl. Besuchen Sie auch Venecijanska kula, eine Bastion mit Kreisgrundriss. Sie ist die einzig erhaltene von ursprünglichen vier Bastionen die zum Schutz der Stadt dienten. Am Ende gehen Sie über die 8 Meter lange Brücke Rimski most. Das ist die einzige erhaltene Brücke aus römischen Zeiten an der Ostküste Adrias.
Die Paläste von Cres
Im 15. Jahrhundert zogen der Sitz und die Verwaltung der Bischofssprengel aus der Stadt Osor in die Stadt Cres, was den Adelsfamilien aus Cres einen wirtschaftlichen und politischen Fortschritt brachte. In dieser Zeit wurden viele Paläste für Patrizier gebaut. Die Patrizier aus Cres gehörten zur oberen Schicht der Gesellschaft, die sich zu Zeiten der Regierung von Venezianern von dem Volk absonderte. Außerhalb der Stadt hatten sie Großgrundbesitze und in der Stadt selbst Paläste und politische Macht. Im Erdgeschoß der Paläste befanden sich Geschäfte, Handwerkerläden und große Weinkeller. Einige von bekanntesten Palästen sind die Paläste Petris, Rodinis, Moise, und Colombis, die in Still der Venezianergotik und Frührenaissance gebaut wurden.
Die Ortschaft Lubenice
Auf 370 Meter hohem Felsen befindet sich der 4000 Jahre alte Ort Lubenice. Im Mittealter war der Ort sehr wichtig, weil man von da den Meeresdurchgang Vela Vrata kontrollieren konnte. Deshalb findet man heute im Ort die Reste der Stadtmauer aus dem Mittealter, das Stadttor, fünf Kirchen und Kloster.
Eine Legende besagt, dass in alten Zeiten ein König auf der Insel lebte, dessen Tochter sich in einen Jungen vom Berg verliebte. Der König war unzufrieden mit der Auswahl seiner Tochter und verjagte sie aus der damaligen Hauptstadt Osor. Sie ging zu ihrem Geliebten auf den Berg. Da die Tochter Ljubica hieß, wurde der Ort nach ihr „Ljubenice“ benannt. Die Italiener konnten den Namen schwer aussprechen und wechselten ihn zu heutigem Namen Lubenice.
Die Kirchen und Kloster
Wir empfehlen Ihnen die Pfarrkirche St. Marija aus dem 15. Jahrhundert zu besuchen, in deren Pfarramt sich eine Sammlung von Kunstwerken der alten Meister befindet. Am wertvollsten ist das Polyptychon mit St. Sebastian und den Heiligen. In Lubenice können Sie die Kirche St. Antun Pustinjak besuchen. Das ist die schönste der allen fünf Kirchen und Kapellen, die sich im Dorf befinden. Diese Kirche ist für ihre Akustik bekannt. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde im Still der Gotik gebaut. Ihr Glockenturm im Still der Gotik bestimmt den Ausblick von Lubenice.
Wir empfehlen Ihnen auch die Pfarrkirche. St. Marko in Valun zu besuchen, wo Sie Valunska ploca, ein Schreiben in Glagoliza aus dem 11. Jahrhundert sehen können. Das Franziskanerkloster wurde auf Cres um 1300 gebaut. Im Kloster befindet sich ein Museum in dem die Bilder und Statuen von alten Meistern bewahrt werden. Im Museum werden auch eine ethnographische Sammlung und Liturgiebücher bewahrt. Eine Kostbarkeit der Sammlung ist das Missale, das 1494 in Senj gedruckt wurde.
Osor
In der Landenge, die die Inseln Cres und Losinj verbindet, liegt das Städtchen Osor. In den alten Zeiten war Osor, wegen seiner Lage ein mächtiger und reicher Handelsort. Die Stadt wurde von den Illyrern in der Bronzezeit gegründet. Durch Osor führte der Bernsteinweg – der älteste Transitweg Europas, der eine Verbindung zwischen der Ägais und der Ostsee war. Davon zeugen viele Verzierungen aus Bernstein, die man auf Gräbern von Illyrern in der Nähe von Osor finden kann. Da die Osorlandenge im Norden und Süden vom Meer umringt und im Osten und Westen mit der Küste verbunden ist, entwickelten sich in Osor die Landwirtschaft, die Viehzucht, das Jägerhandwerk und der Fischfang. Osor war wichtig auch zu Zeiten des alten kroatischen Staates da dieses Gebiet zum Mittelpunkt der kroatischen Kultur und der Verbreitung von Glagoliza wurde. Davon zeugt auch Osorski evandelistar – ein handgeschriebener Kodex aus 1070. Nach der venezianischer Okkupation verlor Osor an seiner Bedeutung und seine Rolle übernahm die Stadt Cres.